Dienstag, 29. Januar 2013

Glencheck und Business II.

Das Glencheck-Muster eignet sich natürlich auch für Krawatten. Hier ein Sommerbinder von Polo Ralph Lauren aus einer Leinen-Seide-Wolle-Mischung, vermutlich aus der Kollektion von 1992 (Foto: Bernhard Roetzel)

Ich hatte vor einiger Zeit in einem Beitrag behauptet, dass Glencheck nicht für Businessanzüge geeignet sei. Dem widersprach ein Facebook-Bekannter, der selbst lange Jahre in den USA gearbeitet hat. Er sagte sinngemäß, dass er damals oft Glencheck-Anzüge getragen hätte und dass Anzüge aus diesem Stoff dort auch zum Standardangebot der Herrenausstatter gehörten. 

Ich habe daraufhin noch einmal recherchiert, u. a. bei dem amerikanischen Kollegen G. Bruce Boyer. Ich habe ihn vor einigen Jahren in New York getroffen, dabei tauschten wir auch unsere Bücher aus. Ich erhielt von ihm ein signiertes Exemplar seines Werks "Eminently Suitable". Darin schreibt er u. a., dass Edward VIII, als er noch Prince of Wales war, bei seinen Auslandsreisen oftmals Glencheck-Anzüge trug (in den USA eher als "glen plaid" bekannt). Dies inspirierte die Einzelhändler dazu, das Dessin anzubieten. 

Boyer fasst den Charakter des Glencheck-Anzugs am Ende dann sehr schön zusammen, ich erlaube mir, wörtlich zu zitieren: "In muted gray, with or without discreetly coloured overplaid, they have been considered about as lighthearted a suit as a businessman will". Dies gilt wohlgemerkt für die Vereinigten Staaten. Für uns in Europa können wir davon übernehmen, dass der Glencheck-Anzug für informelle Geschäftsanlässe durchaus geeignet ist.

Mittwoch, 23. Januar 2013

Alte Regeln neu entdecken

Benimmführer veralten genauso schnell, wie Automodelle. Manchmal allerdings nur äußerlich (Foto: Bernhard Roetzel)

Ich lese gern in Benimmführern aus der Vergangenheit. Es ist amüsant und lehrreich nachzublättern, was vor gar nicht einmal so langer Zeit noch als üblich oder unartig angesehen wurde. Einige der Konventionen, die scheinbar oder tatsächlich in der Versenkung verschwunden sind, verdienen es, wieder hervorgeholt zu werden:

1. Ein Herr reicht nicht der Dame die Hand
Früher galt es als Zeichen schlechter Kinderstube, wenn ein Mann der Frau die Hand entgegenstreckt. Er musste vielmehr warten, bis sie ihm die Hand reichte. So sollten wir es wieder halten.

2. Der Mann erhebt sich, wenn eine Frau an den Tisch tritt
Ich saß vor einiger Zeit in netter Runde in einem Charlottenburger Restaurant. Eine Frau kam an den Tisch und alle Männer schossen aus den Sitzen. So gehört es sich. Auch wenn die meisten Anwesenden irritiert bis amüsiert zusahen.

3. Dankesbriefe
Heutzutage werden sogar Geburtstagsgrüße per E-Mail verschickt. Kaum verwunderlich, dass dann schon gar niemand mehr seinen Dank per Brief ausdrückt. Ich halte es für stilvoll und artig, sich z. B.  für ein Essen oder eine Übernachtung schriftlich zu bedanken.

4. Das Ende finden
Wenn auf der Einladung steht, dass der Cocktail von 19 bis 21 Uhr dauern soll, dann ist dies auch so gemeint. Es ist ungezogen, über das angekündigte Ende hinaus zu bleiben. Selbst, wenn der Gastgeber zum Bleiben auffordert.

5. Die Erlaubnis, zu rauchen
Ich selbst bin Nichtraucher, dennoch erlaube ich es Gästen, zu rauchen. Und zwar nicht im Garten oder am offenen Fenster, sondern in einem der Räume, in denen die Geselligkeit stattfindet. Es widerspricht meiner Auffassung von Gastfreundschaft, dem Besucher einen Genuss zu versagen.

6. Das Verbot, zu kritisieren
Offenheit und Ehrlichkeit sind wichtig. Aber nicht überall und bei jeder Gelegenheit. Als Gast und als Gastgeber sollte man sich an die alte Regel erinnern, dass Kritik unerwünscht ist (siehe auch Punkt 5). Der Gentleman genießt und schweigt und er leidet und schweigt.













Montag, 21. Januar 2013

Welche Schuhputztechnik ist besser?

Bei Schuhputzseminaren, wie sie z. B. bei Schuh Konzept in Berlin oder bei Eduard Meier in München angeboten werden, lernen die Teilnehmer die Kunst des schönen Scheins (Foto: Bernhard Roetzel)

Welche Schuhputzmethode ist besser? Die Wasserglanzpolitur oder die "normale" Methode?

Pro Wasserglanzpolitur:
1. Wer weiß, wie es geht, erzeugt den besseren Glanz.
2. Mit jedem Mal geht es schneller, denn mit der Zeit baut sich eine immer dickere Wachsschicht auf.
3. Die Schuhe bekommen mit den Jahren eine sehr vornehme Patina, die an die "craquelage" auf Steingut erinnert.

Pro "normale Methode":
1. Sie geht schneller. Allerdings nur, wenn man die Zeit abrechnet, die man der Wachspaste zum Einziehen gibt.
2. Der eher samtige Glanz, gefällt heutzutage vielen Männern besser als der Hochglanz, den die Wasserpolitur erzeugt.
3. Sie funktioniert mit jeder Wachspaste, man muss also extra nicht Terpentinwachspaste besorgen.

Ich selbst bevorzuge seit einigen Jahren die Wasserglanzpolitur, da mir das Ergebnis besser gefällt. Und: Sie ist die klassische Methode des englischen Gentleman und wird auch von den meisten Maßschuhmachern angewendet.

Freitag, 18. Januar 2013

Tragbar oder untragbar?

Der Hut ist heute nicht mehr selbstverständlicher Teil der Herrengarderobe, dennoch nimmt er nach wie vor einen wichtigen Platz ein (Foto: Bernhard Roetzel)

Was ist noch tragbar und was gehört ins Museum? Und welche Kleidungsstücke und Accessoires verdienen es, aus der Versenkung geholt zu werden? Hier fünf Beispiele:

1. Spazierstock
Unzweifelhaft elegant, als Accessoire aber nicht mehr im Gebrauch. Selbst beim Wandern ist er aus der Mode gekommen. Beim Nordic-Walking erlebt er allerdings eine Renaissance. Beim Spaziergang auf dem Land ist ein Spazierstock aber durchaus nützlich und wirkt da weniger antiquiert als beim Bummel in der Stadt. Also bedingt tragbar.

2. Gehrock
Frack und Cutaway sind die heute die einzigen noch üblichen Schoßröcke. Gehröcke sind hingegen kaum noch im Gebrauch. Sie wurden noch bis in die 1920er bei feierlichen Anlässen am Tage getragen, der sportlichere Cut löste sie dann nach und nach ab. Theoretisch könnte man bei Cut-Anlässen auch heute noch im Gehrock erscheinen, allerdings bestünde dann die Gefahr, dass man kostümiert wirkt. Also eher nicht mehr tragbar. Das gilt auch und vor allem für Gehröcke im Stil gewisser Hochzeitsanzüge.

3. Gamaschen
Gamaschen, die in der Umgangssprache auch als "Hundedeckchen" bezeichnet wurden, sind an kälteren Tagen sicherlich angenehm an den Knöcheln. Dennoch würde ich behaupten, dass sie ins Museum gehören. Wer sie trägt, gehört für mich in die Kategorie "Reenactment". Wobei ich damit nichts gegen die Leute sagen will, die sich mit Hilfe ihrer Kleidung in eine andere Epoche versetzen. Lieber gut altmodisch gekleidet als schlecht zeitgemäß.

4. Hüte
Der Herrenhut ist für mich sommers wie winters unentbehrlich. Ob er zum persönlichen Stil passt, hängt von Kleidung und Frisur ab. Hüte sehen am besten aus, wenn das Haar aus der Stirn gestrichen getragen wird.

5. Hosenträger
In den Augen des durchschnittlichen Anzugträgers gehören Hosenträger ins Museum oder ins Kino (z. B. in die Originalfassung von "Wallstreet"). Tatsächlich sind Hosenträger aber eine ganz normale und sinnvolle Methode, die Hosen am Herunterrutschen zu hindern.

6. Handschuhe
Gemeint sind nicht die Handschuhe, die bei Kälte oder bei bestimmten Arbeiten die Hände schützen. Ich meine den Handschuh als Accessoire. Als der Herr noch Hut und Stock trug, also grob in den zwei Jahrhunderten vor dem ersten Weltkrieg, gehörten Handschuhe zur vornehmen Grundausstattung. Handschuhe in diesem Sinne zu tragen, mag anachronistisch wirken, ich halte sie in dieser Funktion aber für legitim und nicht albern. Zumal es auch unter dem hygienischen Aspekt nicht unvernünftig sein kann, nicht jedes Geländer mit bloßen Händen anzufassen.




Montag, 14. Januar 2013

Briten und Brillen

Briten konnte man jahrelang an dem Schnitt ihrer Anzüge und der Form ihrer Brillen erkennen (Zeichnung: Bernhard Roetzel)

Der stilvolle Brite fiel in den siebziger bis neunziger Jahren des 20. Jahrhunderts durch Brillengestelle auf, die einen merkwürdigen Kontrast zum klassischen Schnitt des Anzugs und zur Gediegenheit der Schuhe bildeten. Als Beispiel seien Hardy Amies, Eric Ambler oder Douglas Hurd genannt. Sie trugen wunderbare Savile-Row-Anzüge und bewohnten erlesen eingerichtete Häuser, ihre Nasenfahrräder waren aber auffällig unschön. Ich habe mich immer gefragt, woher die Vorliebe für diese unansehnlichen XXL-Gestelle  rührte. Vielleicht war es eine Form der "inverted snobbery", jenes gesteigerten Snobismus, der über das Bemühen um Ästhetik die Nase rümpft. Oder sie war Ausdruck der altmodischen Haltung, dass die Brille einfach nur ein medizinisches Hilfsmittel ist und deshalb - wie eine Krücke oder ein Verband - rein nach Zweckmäßigkeit ausgewählt wird. Interessanterweise erleben diese Brillengestelle bei hippen Männer gerade ein Comeback. Fans des Gentleman-Looks lehnen sie aber nach wie vor ab. Vielleicht zu Unrecht. Der Inhaber eine bekannten Berliner Spezialgeschäfts für Sloane-Ranger-Kleidung trägt seit einiger Zeit ja auch ein Modell aus dieser britischen Tradition.


Donnerstag, 10. Januar 2013

Noch eine Liste

Vor längerer Zeit habe ich auf Bitte eines Redakteurs eine Liste von zehn Kleidungsstücken und Accessoires zusammengestellt, die der Gentleman besitzen sollte. So ungenau der Begriff Gentleman ist, so sehr hat die Liste Vorschlagscharakter. Und natürlich reichen zehn Teile auch nicht wirklich aus. Aber diese zehn sollten vorhanden sein.

1. Covert-Coat
Man sieht in diesem Mantel zwar aus wie die Karikatur des Sloane Rangers. Dennoch ist der Mantel noch ein Muss. Ob mit oder ohne Samtkragen sei dahingestellt. Ich tendiere momentan aber dazu, den Covert-Coat ohne Samtkragen als eine Spur spezieller zu empfinden.

2. Tweedsakko
Ich meine ein richtiges Tweedsakko. Also bitte keine der derzeit angesagten Jäckchen, die viel zu kurz und viel zu eng geschnitten sind und durch allerlei lustige Ausstattungsdetails glänzen. 

3.  Rahmengenähte Raulederbrogues oder Raulederoxfords
Die Allroundschuhe für fast alle Anlässe, die nicht den schwarzen Schuh erfordern.

4. Schwarze Oxfords
Das beste Modell zum Anzug und für viele festliche Anlässe.

5. Pullover mit V-Ausschnitt 
Nicht zu leicht, nicht zu dick, nicht zu weit geschnitten, nicht zu eng geschnitten. Bei den Farben sind Lovat, Marine, Weinrot und Pink meine Favoriten.

6. Khakihosen 
Unentbehrlich vom Frühjahr bis zum Spätsommer. Wiederum gilt: Nicht zu eng und nicht zu weit. Bei flachem Bund ohne Umschläge, bei Bundfalten mit Umschlägen. Ich persönlich bevorzuge Bundfalten, weil dann der Tascheninhalt nicht aufträgt und somit auch Umschläge. 

7. Dunkler Anzug
Ein dunkler Anzug aus durablem Wollstoff kann fast das ganze Jahr hindurch getragen werden. Wenn es das Budget erlaubt, sind leichtere Versionen des dunklen Anzugs angenehm, ein Muss sind sie nicht. Lieber ein richtig guter Anzug als zehn mittelgute oder gar zwanzig weniger als mittelgute. Ich persönlich würde immer dem Zweireiher den Vorzug geben.

8. Schmale Gürtel aus Sattelleder mit Messingschließe
Ein Herr trägt eher schmale Gürtel (Breite 2,5 bis 3 cm) aus solidem Sattelleder mit Messingschließe zum braunen Gürtel und Echtsilberschließe zum schwarzen Gürtel.

9. Dunkle Moleskin- und Kordhosen
Hosen in Knallfarben sind lustig, leider trägt sie derzeit fast jeder. Stilvoller sind in diesem Restwinter und im kommenden Herbst deshalb Moleskinhosen und Manchesterhosen in Tannengrün, Lovat, Marine und Weinrot.

10. Bunte Stofftaschentücher
Einstecktücher sind natürlich ebenfalls Pflicht, Stil im Detail demonstriert man aber mit großen Stofftaschentüchern. Die dürfen dann wieder richtig bunt sein.









Dienstag, 8. Januar 2013

Modetouristen: Auffallen um jeden Preis

Die Modewelt ist in den kommenden Wochen wieder auf Reisen. Messen in Italien und Deutschland locken Aussteller, Einkäufer, Verkäufer, Einzelhändler, Agenten, Vertreter, Journalisten, Fotografen, Blogger und Zaungäste unterschiedlichster Couleur an. Was die Besucher tragen, gilt oftmals als Trend. Und in Zeiten des Internets ist es für viele dieser Modetouristen der größte Triumph, auf einer der einschlägigen Webseiten als gutes Beispiel in Sachen Stil aufzutauchen. Deshalb werden Outfits oftmals genau mit diesem Ziel ausgesucht. Sie müssen auffallen, herausstechen, originell sein, prägnant, schockierend, regelwidrig. Mit Ausgewogenheit, Proportioniertheit, Zurückhaltung, kurz Eleganz, haben die Ergebnisse dann meistens auch wenig zu tun. Hauptsache, man wird fotografiert.

Freitag, 4. Januar 2013

Maßarbeit: Nur besser, wenn alles besser ist

Ich habe mich schon einmal in einem Buch über Maßschuhe geäußert und wurde dafür von einem Menschen, der Maßschuhe fertigt, harsch kritisiert. Das ist natürlich sein gutes Recht. Ich bleibe allerdings dabei, dass nicht jeder Maßschuh mehr bietet als ein gut passender Rahmengenähter aus dem Regal. Dies versteht sich von selbst. Auch ein Anzug vom Schneider ist nicht automatisch besser als ein handgemachter Anzug von der Stange. Maßanfertigung vom Handwerker ist nur besser, wenn sie in allen Bereichen das Fertigprodukt übertrifft.

Ich erinnere mich an einen Messebesuch mit meinem Schneider John Coggin aus London. Wir machten in München dem Stand von Cesare Attolini unsere Aufwartung. John war absolut begeistert von der Verarbeitungsqualität des neapolitanischen Unternehmens. "Ich wünschte, ich hätte in London Schneider, die mir konstant solche Qualität liefern würden" sagte er (in meiner Übersetzung aus dem Englischen). Hier sprach der Handwerker, der neidlos eine gute Leistung anerkannte. Und es sprach ein Mann, dessen eigene Schneiderarbeit von erster Güte ist.

Ein Maßanzug vom Schneider muss also so gut verarbeitet sein, wie ein Anzug von z. B. Cesare Attolini (es gibt natürlich auch noch andere Anbieter, die diese Qualität bieten), obendrein muss das Teil vom Schneider aber auch noch bei der Passform besser sein. Wenn das so ist, würde ich den Anzug vom Schneider vorziehen. Aber eben nur dann. Und so ist es auch beim Maßschuh. Was nützt mir die gute Handarbeit, wenn die Passform nicht stimmt? Und was nützt die gute Passform, wenn die Verarbeitung nicht optimal ist oder das Leder von minderer Qualität?

Donnerstag, 3. Januar 2013

Der Leisten von Ralph Lauren oder die Grenzen des Ruhms

Welcher Freund des klassischen Stils hat nicht schon einmal von Maßschuhen geträumt? Ich selbst habe es erstmals vor mehr als zwölf Jahren damit versucht. Mein Schneider John Coggin, der damals noch die Firma Tobias Tailors in der Savile Row betrieb, empfahl das Handwerker-Duo Larson & Jehan. Wenn John aus dem rückwärtigen Fenster seiner Werkstatt in den Hof blickte, sah er nämlich auf der Fensterbank des im gegenüberliegenden Souterrain liegenden Ateliers die halbfertigen Schuhe stehen. So war er eines Tages hinübergegangen und hatte sich die Arbeit der beiden Schuhmacher angesehen. Ich war dankbar für den Tipp und ging nach einer Anprobe bei Tobias Tailors hinüber.

Zwei ältere Herren saßen in einer winzigen, schlecht beleuchteten Werkstatt. Der eine der beiden fertigte die Leisten, der andere die Schuhe. Es stellte sich heraus, dass sie viel für bekannte Firmen arbeiteten, z. B. auch für George Cleverley. Als ich mich ein wenig umsah, entdeckte ich einen Leisten mit der Aufschrift "R. Lauren". Ich sagte so etwas wie "Oh, Sie machen auch Schuhe für Ralph Lauren?" Die Herren nickten mit einer Miene, die mir nahelegte, dass sie nicht wussten, wer das ist. Das fand ich äußerst charmant und sehr typisch für die Handwerker, die damals in der Savile Row und den sie umgebenden Straßen arbeiteten. Es wurde zwar grundsätzlich diskret mit den Namen der Kunden umgegangen, ein bisschen Prahlerei gehörte aber zum Geschäft. Wenn man schon sonst keine Reklame machen kann, muss man eben mal einen Namen fallen lassen. Die beiden Schuhmacher lebten aber anscheinend so fernab von allem, was Mode und Glamour ausmachte, dass sie nicht einmal wussten, dass mit diesem Namen für sich hätten Werbung machen können.

Mittwoch, 2. Januar 2013

Gute Vorsätze

Am Silvesterabend werden viele gute Vorsätze gefasst. Hier die aus meiner Sicht zehn wichtigsten in Sachen Mode und Stil:

1. Nie wieder Synthetik: Kunstfasern sind komplett überflüssig und sie tragen sich unangenehm. Deshalb in Zukunft nur noch Baumwolle, Schurwolle, Kaschmir, Kamelhaar, Leinen und Seide.

2. Nie wieder Kurzsocken: Kniestrümpfe sind die beste Wahl für die Waden. Auch im Sommer. Also weg mit den Socken.

3. Kein Schwarz im Büro: Der Geschäftsanzug ist grau oder blau, schwarzen Stoff trägt der Herr dagegen nur bei förmlichen Anlässen oder bei Beerdigungen.

4. Werdet erwachsen: Wenn Männer sich wie ihre sechs- bis sechzehnjährigen Söhne kleiden, wirkt das lächerlich. Also weg mit Kapuzenshirts, Baseballmützen, T-Shirts und Sneakers.

5. Krawatte richtig binden: Riesige, V-förmige Windsorknoten sehen extrem unattraktiv aus. Vertretbar ist der Windsorknoten nur bei schmalen und dünnen Bindern und eventuell bei Strickkrawatten. Ich persönlich halte den Four-in-hand und den Albert aber in jedem Fall für empfehlenswerter.

6. Hemden gehören in die Hose: Aus irgendeinem Grund lassen viele Männer in letzter Zeit das Hemd aus der Hose hängen. Das mag als Casuallook noch angehen, zusammen mit einem Sakko jedoch in keinem Fall.

7. Schmal aber nicht eng: Es ist ein verbreiteter Irrtum, dass extrem eng sitzende Kleidung automatisch gut aussieht. Kleidung muss an den richtigen Stellen am Körper anliegen, z. B. an der Taille. Zu schmale Schultern und zu enge Hosenbeine sehen jedoch unvorteilhaft aus.

8. Ein Schal ist ein Schal: Ein Schal ersetzt nicht die Krawatte. Und wenn es nicht kalt ist, wirkt ein Schal genauso lächerlich wie eine Sonnenbrille in Innenräumen. Wenn die Farbe Lila bei Frauen früher als "der letzte Versuch" bezeichnet wurde, dann ist der Schal dies inzwischen bei Männern fortgeschrittenen Alters.

9. Lassen Sie die Jeans Jeans sein: Die Nietenhose mag in der Freizeit angehen, alle Versuche, sie in etwas zu verwandeln, was sie niemals sein sollte und niemals sein wird, empfinde ich als sinnwidrig und lachhaft.

10. Stoppeln weg: Entweder Bart oder kein Bart. Stoppeln, ob als schlichte Unrasiertheit oder beschönigend als "Dreitagebart" bezeichnet, wirken ungepflegt. Und wenn sie weiß werden, machen sie obendrein alt.