Dienstag, 25. August 2009

Wie niveaulos darf man im Urlaub aussehen?

In der "Süddeutschen" ist heute nachzulesen, was ich zu dieser Frage zu sagen habe. Wenn Sie auf die Überschrift des Posts klicken, kommen Sie zur Online-Ausgabe mit dem Text.

Montag, 24. August 2009

Unerbetene Stilkritik. Heute: Frank-Walter Steinmeier

Sich beim Sommerinterview der ARD ohne Jacke und Krawatte zu präsentieren, scheint inzwischen normal zu sein. Insofern überrascht es nicht, dass auch Frank-Walter Steinmeier im hellblauen Buttondownhemd aufgetreten ist. In Kombination mit seinen Beinkleidern, die wie Anzughosen aussehen, wirkt das jedoch wenig souverän.

Die beiden Interviewer und der Gesprächsgast erinnern mich an die Herren, die abends in der Flughafenbar beim Bier zusammensitzen. Man hat das Sakko abgelegt, den "Schlips" abgebunden und lässt den Tag ausklingen. Ein echter Casuallook ist das nicht, weil man ja vom Geschäftstermin kommt, nach Business sieht es aber auch nicht aus. Das mag am Airport okay sein, vor einem Millionenpublikum hinterlässt es aber einen dürftigen Eindruck. Die Sonne ist keine Entschuldigung, schließlich könnte das Gespräch auch im Schatten stattfinden. Und dann gibt es ja auch noch Anzüge aus leichten Stoffen.

Insgesamt hat der Kanzlerkandidat der SPD in dieser warmen Phase des Wahlkampfs eine ganz gute Hand bei der Wahl seiner Kleidung, jedenfalls was die Farben angeht. Die hellen Grautöne des Zwirns harmonieren in der Regel gut mit Haut und Haar. Was ein dunkler Anzug bewirkt, ist gut auf dem Schwarzweiß-Foto auf seiner Webseite ersichtlich (bitte auf die Überschrift des Artikels klicken). Die dunklen Töne des Zwirns lassen das Gesicht in den Hintergrund treten. Leicht Verbesserungsbedürftig wäre die Passform von Steinmeiers Anzügen, sie fallen immer ein wenig zu weit aus.

Mein Gesamturteil: Für deutsche Verhältnisse nicht schlecht.

Donnerstag, 20. August 2009

Tweedfragen

Viele Leser fragen nach der Herkunft des Tweeds, den ich auf meiner Webseite trage.


(Foto: Christian Kerber)

Es handelt sich um einen "thornproof" von Lear Browne & Dunsford (geschneidert von John Coggin). So weit ich informiert bin, ist dieser Stoff zur Zeit nicht verfügbar.

Für mehr Informationen über die Weberei klicken Sie bitte auf die Headline dieses Artikels.


Ich komme! Am 29. Oktober in Hannover


Dienstag, 18. August 2009

Unerbetene Stilkritik. Heute: Cem Özdemir

Wer für Bündnis 90/ Die Grünen in den Wahlkampf zieht, hat ein Stylingproblem. Wie ein Old-School-Ök mit selbst gestricktem XXL-Pullover und Rauschebart dürfen Kandidaten nicht mehr antreten, zu viel Eleganz schadet aber auch. Cem Özdemir meidet deshalb alles, was an klassischen Wackersdorf-Schick gemahnt, tritt aber konsequent krawattenlos auf.

Während er im TV meistens einen profillosen dunklen Anzug trägt, zeigt er sich auf seinem Pressefoto hemdsärmelig (wenn Sie auf die Headline klicken, können Sie es ansehen). Auffallend sind dabei die schräg verlaufenden Streifen. Das war vor ein paar Jahren ganz witzig, hier macht dieser Modegag einen etwas bemühten Eindruck. Das T-Shirt, das am Kragen hervorschaut, soll vermutlich sportlich wirken, ich empfinde den Anblick von Unterwäsche eher als störend.

Insgesamt sieht Cem Özdemir auf dem Foto wie der Verkäufer in einem Kontaktlinsengeschäft aus. Das ist grundsätzlich nicht negativ, ein Politiker sollte meines Erachtens aber besser wie ein Politiker aussehen.

Aus dem Netz in die Brusttasche


Einstecktücher online kaufen. Witzige Idee.
Wer sich die Auswahl bei einstecktuch.com ansehen will, muss auf die Headline klicken. Erfahrungsberichte mit dem Service des Anbieters und der Qualität der Ware werde ich hier dann gern veröffentlichen.

Samstag, 15. August 2009

"Meine Herrschaften" Interview mit "Berliner Morgenpost"

Am 19. Juli 2009 erschien ein Interview, das Jan Draeger für die "Berliner Morgenpost" mit mir geführt hat. Im Gegensatz zu anderen Journalisten, die mir ihre Fragen per E-Mail zukommen lassen, traf sich der Reporter der Hauptstadt-Zeitung mit mir zum Gespräch "Unter den Linden" im "Café Einstein".

Ich hatte vorher schon einen Fototermin mit der "dpa" absolviert und stärkte mich gerade mit einer Portion Gulasch (empfehlenswert) und einem Glas Weizenbier (alkoholfrei). Jan Draeger legte auf meinen Wunsch dennoch direkt los, woraus sich gleich die ersten Fragen ergaben. Während unserer Zwiesprache liefen verschiedene "Prominente" an uns vorbei vorbei, z. B. TV-Moderator Cherno Jobatey (in Anzug und Chucks) und Erika Steinbach.

Am Anschluss an das Interview schoss Christian Kielmann seine Bilder. Diverse Touristen wurden dadurch animiert, ebenfalls ihre Kameras und Handys auf mich zu richten. Ein Mann im dunklen Anzug war an diesem heißen Tag natürlich ein kurioser Anblick.

Vielen Dank an Jan Draeger und Christian Kielmann für die gute Zusammenarbeit. Wenn Sie auf die Überschrift klicken, können Sie das Gespräch nachlesen.

"Nackt fahren wir wieder dahin" Neues Interview im Netz

Vor ein paar Tagen ist ein Interview erschienen, das die Bonner Journalistin Dorothea F. Voigtlaender für das Portal "Deutschland Deluxe" mit mir geführt hat. Zum Lesen bitte auf die Überschrift klicken.

Freitag, 14. August 2009

Zurück vom Landhaus

Südfrankreich oder Toskana? Wenn ich nur ein paar freie Tage habe, fahre ich lieber für ein paar Tage in ein Haus in Brandenburg zwischen Seen, Wäldern und urigen Dörfern. Und richtig gutes Essen gibt es da auch (für einen Restauranttipp bitte auf die Überschrift klicken).

Sonntag, 9. August 2009

Der neue Gentleman bald in 10 Übersetzungen gedruckt

Die Neuausgabe von "Der Gentleman. Handbuch der klassischen Herrenmode" soll laut Verlag bis Mitte September in 10 Übersetzungen vorliegen. So viele Übersetzungen eines Buchs über Herrenmode sind noch nie in so kurzer Zeit erschienen. Die erste Version des Werks, erschienen in 1999, wurde im Laufe der letzten 10 Jahre in 19 Sprachen gedruckt.

Anfang des Jahres wurden parallel die deutsche und die englische Version veröffentlicht, im Juli wurden Übersetzungen ins Schwedische, Finnische und Niederländische ausgeliefert. Am 15. September sollen rumänische, französische, spanische, dänische und portugiesische Fassungen in die Läden kommen.

Samstag, 8. August 2009

Apropos Fußfetisch

Freitag, 7. August 2009

WELT KOMPAKT: Die Deutschen sind Fußfetischisten

"Sommerzeit ist Stillosigkeit" betitelt WELT KOMPAKT heute einen Artikel über Modesünden im Büro. Diese Headline ist in etwa so gelungen, wie die Kombination weißer Socken mit Sandalen. Die Zeile, die unter der Abbildung eines weiblichen Hinterteils im Minirock steht, besticht dagegen durch 50er-Jahre-Moral: "Minirock und Netzstrümpfe: Sexy in der Freizeit, fatal im Job." Die Leser erfahren außerdem, dass offene Schuhe im Büro tabu sind. Denn: "Jedes erotische Signal wird immer mit Inkompetenz gleichgesetzt." Sagt Imme Vogelsang vom "Netzwerk Etikette Trainer International in Hamburg." Offene Schuhe eine erotisches Signal? Ergo: Die Deutschen sind Fußfetischisten.



Donnerstag, 6. August 2009

Maßschneider am Rande des Nervenzusammenbruchs

Maßschneider sind ja für gewöhnlich verträgliche Zeitgenossen. Als die Zeitschrift EURO aber Anfang 2009 wagte, ein Ranking der 25 besten deutschen Nadelkünstler zu veröffentlichen, war die Aufregung groß. Vor allem unter einigen von denen, die auf den Plätzen 10 bis 25 gelandet sind. Wie kann eine Jury es wagen, die Arbeit der Schneider zu beurteilen? Schon mal was von Meinungsfreiheit gehört? Von der Werbewirkung des Artikels ganz abgesehen. Klicken Sie bitte auf die Headline, dann sehen Sie ihn als PDF.

Ungleich lässiger

Wenn Leser meiner Artikel und Kolumnen sich mit Stilfragen an mich wenden, sind es in der Regel jüngere Männer. Was trage ich beim Vorstellungsgespräch? Bei welchen Anlässen sind Krawatten Pflicht? Welche Schuhe gehören zum Anzug in Anthrazit?

Ich beantworte diese Anfragen immer gern, dennoch frage ich mich, weshalb sie gestellt werden. Finden sich keine Väter mehr, die ihren Söhnen diese Grundlagen beibringen? Wo sind die Eltern, die ihrem Nachwuchs vorleben, wann welche Kleidung angemessen ist? Müssen sich angehende Hochschulabsolventen wirklich an einen Journalisten wenden, um zu erfahren, dass ein dunkler Anzug und schwarze Schnürschuhe zur Basisausstattung des gebildeten Menschen gehören?

Ich bin weit davon entfernt, mir Illusionen über das allgemeine Bekleidungsniveau vergangener Zeiten zu machen. Es gab immer gut angezogene Menschen und schlecht angezogene Menschen, Leute mit Geschmack und Leute ohne Geschmack, Kenner und Banausen. Dennoch drängt sich beim Betrachten alter Fotoalben der Eindruck auf, dass die Menschen noch in den fünfziger Jahren des 20. Jahrhunderts klassenübergreifend sorgfältiger gekleidet waren. Jedenfalls fällt es auf diesen Aufnahmen bei Menschen im Sonntags- oder Feststaat manchmal schwer, Schichtenzugehörigkeiten auf den ersten Blick auszumachen. Ein Buchhalter konnte in seinem Anzug durchaus neben dem Fabrikdirektor bestehen, der Handwerksmeister neben dem Gutsbesitzer.

Heutzutage, da gesellschaftliche Unterschiede nicht mehr zu bestehen scheinen, lassen sich die Menschen anhand von Kleidung und Frisur dagegen viel müheloser nach Kaste differenzieren. Die so genannte Casualisierung, also die „Verfreizeitung“ des Lebens- und Bekleidungsstils unterstreicht Unterschiede, Förmlichkeit verwischt sie.

Mittwoch, 5. August 2009

Lesetipp


Eine der besten Zeitschriften, die ich in letzter Zeit gesehen habe.

Extremblogging

Foto: Axel Hupfeld


Nach meinem Blog für die englischen Leser starte ich nun auch einen Blog auf Deutsch.

Viel Spaß damit!

Ihr

Bernhard Roetzel