Montag, 12. Juli 2010

In die Breite gehen

Foto: Eduard Meier

Es gibt viele Gründe, gute Schuhe zu tragen. Wobei damit im Bereich des klassischen Stils in der Regel rahmengenähte Fußbekleidung gemeint ist. Sie bietet den bewährten Look, hält länger, gibt dem Fuß Halt, lässt sich mehrfach reparieren und ist bequem. Aber nur, wenn sie auch wirklich gut sitzt. Seriöse Schuhanbieter vermessen deshalb bei neuen Kunden zuerst die Füße und suchen anhand der Form von Fuß und Zehen die beste Leistenform aus. Erst danach sollte der Geschmack des Kunden ins Spiel kommen.

Es gibt z. B. Menschen, für deren Fuß die langen, schmalen Formen der US-Anbieter nicht in Frage kommen. Ein eher kurzer, breiter Fuß mit hohem Spann wird sich eher in einem auf deutschen oder österreichischen Leisten gebauten Exemplar wohl fühlen. Das muss ein Verkäufer dem Kunden ehrlich sagen. Auch wenn der von ganz anderen Schuhen träumt.

Wenn ich Schuhe kaufen gehe, frage ich deshalb immer zunächst nach dem Angebot an Breitengrößen. In einem bekannten Berliner Geschäft am Kurfürstendamm antwortete mir der Verkäufer auf diese Frage, dass man dort die "normale" Breite anbietet. Diese Auskunft zeugte von so viel Inkompetenz, dass ich den Laden sofort wieder verließ.