Unerbetene Stilkritik. Heute: Frank-Walter Steinmeier
Sich beim Sommerinterview der ARD ohne Jacke und Krawatte zu präsentieren, scheint inzwischen normal zu sein. Insofern überrascht es nicht, dass auch Frank-Walter Steinmeier im hellblauen Buttondownhemd aufgetreten ist. In Kombination mit seinen Beinkleidern, die wie Anzughosen aussehen, wirkt das jedoch wenig souverän.
Die beiden Interviewer und der Gesprächsgast erinnern mich an die Herren, die abends in der Flughafenbar beim Bier zusammensitzen. Man hat das Sakko abgelegt, den "Schlips" abgebunden und lässt den Tag ausklingen. Ein echter Casuallook ist das nicht, weil man ja vom Geschäftstermin kommt, nach Business sieht es aber auch nicht aus. Das mag am Airport okay sein, vor einem Millionenpublikum hinterlässt es aber einen dürftigen Eindruck. Die Sonne ist keine Entschuldigung, schließlich könnte das Gespräch auch im Schatten stattfinden. Und dann gibt es ja auch noch Anzüge aus leichten Stoffen.
Insgesamt hat der Kanzlerkandidat der SPD in dieser warmen Phase des Wahlkampfs eine ganz gute Hand bei der Wahl seiner Kleidung, jedenfalls was die Farben angeht. Die hellen Grautöne des Zwirns harmonieren in der Regel gut mit Haut und Haar. Was ein dunkler Anzug bewirkt, ist gut auf dem Schwarzweiß-Foto auf seiner Webseite ersichtlich (bitte auf die Überschrift des Artikels klicken). Die dunklen Töne des Zwirns lassen das Gesicht in den Hintergrund treten. Leicht Verbesserungsbedürftig wäre die Passform von Steinmeiers Anzügen, sie fallen immer ein wenig zu weit aus.
Mein Gesamturteil: Für deutsche Verhältnisse nicht schlecht.
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