Montag, 10. Dezember 2012

Jermyn Street Low-Budget

Das Wappen des Prince of Wales weist Turnbull & Asser als Lieferanten seines Haushalts aus (Foto: Bernhard Roetzel)

Was taugen die günstigen Anbieter aus der Jermyn Street? Diese Frage wird häufig gestellt. Sie müsste aber anders lauten: Was taugen günstige Hemden? Denn die Jermyn Street in London, einst eine halbseidene Seitengasse im Westend und dann jahrzehntelang Firmensitz zahlreicher Hemdenschneider, ist heute fast nur noch ein Potemkinsches Dorf. Mit ihr und der damit assoziierten Qualität oder wenigstens der dadurch ausgewiesenen Provenienz haben die Billig-Anbieter, die sich mit ihrer Adresse schmücken, nur noch wenig zu tun. Ihre Hemden werden weder in der Jermyn Street gemacht, oftmals nicht einmal in England. Und auch die Stoffe, aus denen die Hemden genäht werden, entstammen anderen Ländern. Ein günstiges Hemd kann durchaus verwendbar sein und einen bestimmten Look bieten. Echt Jermyn Street sind für mich aber nur die Marken, die dort nicht nur ein Ladengeschäft unterhalten, vielmehr dort wenigstens noch ihre Maßhemden fertigen und auch hin und wieder in England  gewebte Stoffe verwenden.

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